Die statistische Grundlage
Ein Beispiel aus einer E-Commerce-Studie: 1.000 Personen besuchen eine Website, auf der ein 50-Euro-Produkt angeboten wird.
- 1 Sekunde Ladezeit ergab eine Conversion Rate von 3,05 % und einen Umsatz von 1.525 Euro.
- 2 Sekunden Ladezeit senken die Conversion Rate auf 1,68 % und den Umsatz auf 840 Euro.
- 3 Sekunden Ladezeit senken die Conversion Rate auf 1,12 % und den Umsatz auf 560 Euro.
- 4 Sekunden Ladezeit bedeuten nur noch 0,67 % Ladezeit und 335 Euro Umsatz.
Somit wurde in nur vier Sekunden eine Umsatzeinbuße von 1.190 Euro verzeichnet.
4 Sekunden kosten in diesem Beispiel 78 % des potentiellen Umsatzes!
Unabhängig von der Qualität der Website ist es unabdingbar, dass diese auch schnell lädt – ansonsten haben die Inhalte gar nicht die Möglichkeit, die User:innen zu überzeugen und Conversions zu generieren. Vor allem beim mobilen Surfen ist eine schnelle Ladezeit essenziell.
Abgesehen von der Kundenzufriedenheit leidet auch die Auffindbarkeit der Website unter langen Ladezeiten. Unzufriedene Nutzer:innen und Abbrüche fallen seit 2010 bei Google auch im Suchmaschinen-Ranking ins Gewicht. Eine Suchmaschine ist immer bemüht das „beste“ Ergebnis für die Nutzer:innen zu liefern. Dazu zählt auch, dass die Seite schnell lädt.
Im folgenden Artikel erhalten Sie einen kurzen Einblick in die Analyse sowie in die Metriken der Page-Speed-Performance. Des Weiteren zeigen wir fünf wichtige Hebel zur Verbesserung der Ladezeiten. Für tiefergehende Analysen und Fragen können Sie uns gerne kontaktieren.
Erster Schritt: Analyse
Regelmäßige Page-Speed-Analysen helfen dabei, Schwachstellen zu entdecken und zu beseitigen. Dafür können Sie zum Beispiel die Tools von Google nutzen: Für eine erste Analyse empfiehlt sich pagespeed.web.dev, für detailliertere Auflistungen das Tool Google Lighthouse (Zugriff über Entwicklerkonsole im Google Chrome).
Diese Tools gewichten verschiedene Kriterien und kalkulieren jeweils einen Score für Mobile und Desktop. Ein Score unter 50 bedeutet, die Website ist langsam, zwischen 50 und 89 liegt sie im Mittelfeld und ab 90 ist Ihre Website schnell.
Metriken
Folgende Metriken werden dabei berücksichtigt (Zielwert):
- "First Contentful Paint": Wann wird das erste Element angezeigt? (< 1,8 Sekunden)
- "Time to Interactive": Wann ist die Website geladen und bereit für Eingaben? (< 3,8 Sekunden)
- "Speed Index": Wie schnell werden Inhalte sichtbar? (< 3,4 Sekunden)
- "Total Blocking Time": Wie lange kann man als User:in noch keine Eingaben machen? (< 200 Millisekunden)
- "First Time to Byte": Wie schnell antwortet der Server und übermittelt das erste Byte? (< 800 Millisekunden)
Core Web Vitals
Die Google Core Web Vitals sind Metriken, die von Google als Rankingfaktor herangezogen werden und in der Google Search Console explizit ausgewiesen werden. Dazu zählen:
- "Largest Contentful Paint": Wie lange lädt das größte Element auf der Seite? (< 2,5 Sekunden)
- "Cumulative Layout Shift": Wie sehr verschiebt sich das Layout durch z.B. Banner? (< 0,1)
- "Interaction to Next Paint": Wie gut reagiert die Seite während der Verweildauer? (< 200 Millisekunden)
Neben dem Score gibt Google auch noch einige Handlungsempfehlungen mit. Erste Maßnahmen können Sie selbst umsetzen (Komprimieren der Bilder). Für einige Optimierungen müssen Sie jedoch eine Agentur / eine:n Web Developer:in kontaktieren.
Fünf Hebel zur Verbesserung der Page-Speed-Performance
Aufgrund von bisherigen Analysen für unsere Kund:innen stellen wir Ihnen hier die fünf wichtigsten Hebel vor, mit denen Sie die Ladegeschwindigkeit Ihrer Website maßgeblich verbessern können:
1. Bilder komprimieren
Sämtliche Bilder auf Ihrer Seite sollten in web-optimierten Formaten und Größen abgespeichert sein. Optimale Formate:
- Bilder – WebP oder JPEG
- Bilder mit transparentem Hintergrund – PNG
- Icons, Logos – SVG
Zusätzlich empfehlen wir Ihnen eine serverseitige automatische Komprimierung.
2. Lazy Loading
Nicht alle Inhalte einer Seite müssen sofort geladen werden. Vor allem bei Longpagern empfiehlt es sich, die Inhalte Schritt für Schritt abzurufen.
3. Cache-TTL
Die Cache-TTL (Time To Live) zeigt an, wie lange eine Seite in einem Browsercache gespeichert werden kann. Für die Page-Speed-Performance gilt: je länger, desto besser. Bei Änderungen im Backend muss bei einer langen TTL jeweils der Cache geleert werden, damit die neuen Inhalte geladen werden können.
4. Assets komprimieren
Ein häufiges Problem bei langsamen Ladezeiten ist das Laden zu vieler und zu großer Assets (Stylesheets, Javascript-Dateien, Bilder, Schriften).
Hier sind v. a. zwei Regeln zu beachten:
- Verwenden Sie nur Ressourcen, die Sie auch wirklich benötigen! Sortieren Sie nicht benötigte Assets aus!
- Komprimieren Sie alle benötigten Ressourcen (JSS, JavaScript …) automatisiert (z. B. via Gzip)!
5. Fullpage Cache
Vor allem bei WordPress-Seiten fällt immer wieder auf, dass sich die Speed-Performance beträchtlich erhöhen lässt, indem man die bereits generierte Seite im Cache ausgibt. Wir empfehlen die Plug-ins WP Super Cache und Autoptimize.
Next steps
Nach einer ersten Analyse können schnell die größten Optimierungspotenziale identifiziert werden. Manche davon können Sie selbst direkt umsetzen, bei manchen werden eine Agentur bzw. ein:e Web-Entwickler:in benötigt.
Laufende Analysen zeigen weitere Möglichkeiten auf und verhindern, dass z.B. durch das Einpflegen neuer Inhalte wie Bilder die Website wieder verlangsamt wird.
Wenn Sie sich noch mehr in das Thema vertiefen möchten, stehen Ihnen unsere Spezialist:innen gerne zur Verfügung.